Hilfe für Geflüchtete
Erfolgsgeschichte

Sprung ins kalte Wasser

Tarek und Amin stehen unschlüssig am Beckenrand im Lehrschwimmbad in der Lohkampstraße. Die beiden 17-jährigen Jugendlichen aus Syrien und Afghanistan können nicht schwimmen – sie sind hier um es zu lernen. Aber aller Anfang ist schwer.

Heute ist Tag eins des Schwimmkurses für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge der ambulanten Jugendwohnung Alten Eichen. Zu zehnt sind sie mit Badehandtuch, Badelatschen, Schwimmhose, etwas zum Trinken und Duschzeug losgezogen. Sie wollen schwimmen lernen – die Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit unterstützt sie dabei. Mit Hilfe von Spenden werden Angebote der Diakonie in Hamburg finanziert, die geflüchteten Kindern und Jugendlichen einen guten Start in Hamburg ermöglichen.

Im Sommer gibt es regelmäßig in Hamburg mehrere Badetote unter jugendlichen Geflüchteten an Badeseen und am Meer. Obwohl es hierzulande normal scheint, dass jeder und jede schwimmen kann, ist das längst nicht überall auf der Welt so. Der Schwimmkurs ist somit nicht nur ein Integrationsangebot, sondern auch die Chance auf mehr Selbstsicherheit und Freizeitvergnügen an Strand, See und Meer im Sommer.

Der Schwimmkurs findet beim Sportverein Eidelstedt statt. Die einzige weibliche Teilnehmerin bekam die Möglichkeit, an einem Schwimmkurs für junge Frauen teilzunehmen. Für die übrigen jungen Männer im Alter von 17 bis 19 Jahren wurde ein eigenes, individuelles Angebot mit zwei jungen Schwimmlehrern erstellt. Im September 2017 ging es los. Der Kurs beinhaltet nicht wie üblich zehn Einheiten, sondern insgesamt ca. zwanzig Einheiten, sodass die Jugendlichen gute Chancen haben, am Ende sicher schwimmen zu können.

Tarek, Amid und die anderen waren inzwischen schon zum ersten Mal im öffentlichen Schwimmbad an der Elbgaustraße zum Üben. Es klappt schon gut – bis zum Seepferdchen ist es nicht mehr weit!