Neues aus Diakonie in Hamburg und Stiftung: Jahresbericht 2021
Über uns

Vorwort von Landespastor Dirk Ahrens

Liebe Hamburgerinnen und Hamburger, liebe Unterstützerinnen und Unterstützer,

über eine Million Geflüchtete aus der Ukraine sind im Jahr 2022 in Deutschland angekommen, davon lebten Ende des Jahres 32.000 in Hamburg. Das sind tausende Menschen, die auf Unterstützung angewiesen waren und diese immer noch brauchen – beim Ankommen, Fußfassen und Weitermachen. Nicht nur Kleidung und Unterbringung wurden sofort benötigt, sondern auch Beratung, psychologische Betreuung und Möglichkeiten, die deutsche Sprache zu erlernen.

Unsere Stiftung hat schnell reagiert und im März 2022 einen Ukraine-Notfonds eingerichtet. Dank Spenden an diesen Fonds konnten wir schnellstmöglich wichtige Hilfsprojekte für die Geflüchteten in Hamburg finanzieren, viele davon laufen bis heute. Mindestens 2.600 Hilfebedürftige wurden bislang damit erreicht und unterstützt – mit Hilfe vieler Haupt- und Ehrenamtlicher.
Unser Ziel: Menschen in Hamburg beim Ankommen helfen und ein sicherer Hafen für sie sein.

Geklappt hat das für Iryna, deren Geschichte Sie auf den Seiten 8 und 9 lesen. Im Diakonie-Treff Ankommen hat sie ihren persönlichen sicheren Hafen in Hamburg gefunden. Auch wenn die Hoffnung bleibt, irgendwann zurück nach Hause kehren zu können.

Ich wünsche Ihnen einen spannenden Lese-Rückblick auf das Jahr 2022 und bedanke mich herzlich, dass Sie an unserer Seite sind!

Ihr Landespastor Dirk Ahrens, Vorsitzender des Vorstandes

Schwerpunktthema

Hilfe für Menschen aus der Ukraine in Hamburg

Ein Spenden-Notfonds und Ehrenamtliche helfen schnell und direkt

Mit Beginn des russischen Angriffskrieges im Februar 2022 war klar: Es werden Menschen aus der Ukraine zur Flucht gezwungen sein. Die Situation in Hamburg war zum Anfang der Krise unübersichtlich. Nicht nur fehlte es an Unterkünften und weitergehenden Hilfestrukturen, sondern auch an Mitteln, um geeignete Unterstützung für die vielen Geflüchteten auf die Beine zu stellen.

Die Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit richtete sofort einen Hilfsfonds ein. Über den Fonds konnte schnell und flexibel Hilfe für die Menschen auf der Flucht und beim Ankommen ermöglicht werden. Dank der großen Unterstützungsbereitschaft von Spender*innen wurden innerhalb weniger Wochen niedrigschwellige und wirkungsvolle Hilfsangebote für Geflüchtete aus der Ukraine ins Leben gerufen. Einige Projekte, die bereits vorher Migrant*innen halfen, wurden mit Übersetzungen und Dolmetscher*innen ergänzt. In fast allen Projekten engagieren sich zahlreiche Ehrenamtliche.

Unsere Förderprojekte gliedern sich in vier Themenschwerpunkte: Sprachkurse und Übersetzungen, Begleitung und Beratung, psychologische Betreuung und Seelsorge sowie Hilfen für Studierende aus der Ukraine.

Sprachkurse und Übersetzungen

In der Kirchengemeinde St. Markus-Hoheluft gibt es ein Sprachcafé und ehrenamtliche Sprachkurse. Die zentrale Anlaufstelle Anerkennung berät Geflüchtete, die ihre Berufsabschlüsse in Deutschland anerkennen lassen wollen. Um ukrainische Menschen beraten zu können, bedarf es der Sprachmittlung und der Mithilfe von Dolmetscher*innen. Durch den Ukraine-Fonds gefördert konnten Beratungsgespräche übersetzt werden.

Begleitung und Beratung

Die meist ukrainisch oder russisch sprechenden ehrenamtlichen Integrationspat*innen unterstützen bei Behördengängen, helfen beim Ausfüllen von Formularen oder zeigen den Menschen die Stadt. Im Diakonie-Treff Ankommen finden Geflüchtete in Altona Hilfe (siehe nächste Seite). In einem speziellen Beratungsangebot für jüdische Geflüchtete aus der Ukraine finden in Eimsbüttel kultur- und religionssensible Beratungen und Begleitungen statt.

Studierende aus der Ukraine

Viele junge Menschen, darunter auch viele Studierende, sind aus der Ukraine
geflüchtet und suchen eine Bleibeperspektive in Hamburg. Einige engagieren sich in Freiwilligendiensten. Hierfür kann ihnen dank Spenden ein Zuschuss zum Lebensunterhalt gezahlt werden, damit sie ein freiwilliges soziales Jahr in Hamburg starten können. Auch Sprachkurse werden für diese Zielgruppe möglich gemacht.

Psychologische Betreuung und Seelsorge

Viele der Geflüchteten aus der Ukraine leiden unter Ängsten, Trauer und traumatischen Erlebnissen. Unter ihnen sind viele Mütter, die plötzlich alleinerziehend sind, da die Familienväter in der Ukraine geblieben sind. In Einzel- und Gruppentherapie können die Betroffenen Hilfe finden.

Scherpunktthema: Hilfe für Menschen aus der Ukraine

Gemeinsam in Hamburg ankommen:

Wie der Diakonie-Treff Ankommen Frauen aus der Ukraine unterstützt

Es ist Dienstagvormittag. Im Diakonie-Treff Ankommen herrscht reges Treiben. Zwanzig geflüchtete Frauen aus der Ukraine haben sich zum gemeinsamen Frauenfrühstück versammelt. Es wird erzählt, gelacht und gemeinsam gegessen. Auch Iryna ist beim offenen Frühstücksangebot dabei. Die Achtundfünfzigjährige kommt aus Bila Zerkwa, einer Stadt ca. 80 Kilometer entfernt von Kiew. Mit Anfang des russischen Angriffs auf die Ukraine flüchtete Iryna und kam schließlich in Hamburg an. Erschüttert durch den Krieg und im schlechten gesundheitlichen Zustand suchte sie Hilfe im Diakonie-Treff Ankommen. Hier bekam Iryna Beratung und Unterstützung.

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Die Projektleiterinnen Anastasia Rojtburd und Dr. Violetka Karaivanova sprechen Deutsch, Russisch, Englisch und Bulgarisch und können so Orientierung für Neuangekommene bieten. Sie verweisen an spezialisierte Beratungsstellen der Diakonie wie die Schwangeren- und Schwangerschaftskonfliktberatung, psychosoziale Beratung oder Migrationsberatung. Der Diakonie-Treff Ankommen arbeitet eng mit dem Projekt Integrationspaten zusammen. Integrationspaten sind Ehrenamtliche, die die Geflüchteten zu Behörden- und Arztterminen begleiten und ihnen so das Ankommen erleichtern. Außerdem bietet das Projekt den Geflüchteten Raum für Austausch und Hilfe zur Selbsthilfe.

Inzwischen geht es Iryna viel besser und sie möchte etwas zurückgeben. Daher engagiert sie sich ehrenamtlich im Diakonie-Treff Ankommen. Sie sortiert Second-Hand-Kleidung, packt beim Frauenfrühstück mit an und hat immer ein offenes Ohr für Schutzsuchende und ihre Belange. Das Gefühl, etwas zurückgeben zu können, tut ihr gut. Iryna ist nun in Hamburg angekommen!

Ehrenamt für Hamburg

Ehrenamt für Hamburg

Einfach. Digital. Vielfältig

Ehrenamt-Finder

Der Ehrenamt-Finder ist eine Online-Suchmaschine für das passende Engagement.

Hamburg-Aktionen

Hamburg-Aktionen sind Mitmach-Gelegenheiten, um Menschen in Not zu verschiedenen Anlässen eine kleine Freude zu bereiten – mit etwas Gebasteltem oder einem Weihnachtspäckchen.

Newsletter "kurz und gut"

Der Newsletter „kurz und gut“ ist für Menschen, die sich für einmalige ehrenamtliche Einsätze interessieren. Ein Angebot kommt per Mail, wer Zeit und Lust hat, meldet sich zurück.

Ehrenamt in Zahlen

  • In 19 "kurz und gut"-Angeboten haben sich Ehrenamtliche 2022 engagiert.
  • 424 Mal wurde der Ehrenamt-Finder erfolgreich genutzt.
  • 50 Angebote für diakonisches Ehrennamt sind im Schnitt jederzeit verfügbar.
Finanzen, Spenden und Förderung

Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit

Finanzübersicht zum 31.12.2022

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Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit als Förderstiftung

Wir fördern diakonische Arbeit in Hamburg. Die meisten Spenden, die wir im Jahr 2022 bekommen haben, waren zweckgebunden: zum Beispiel für den Mitternachtsbus, die Obdachlosenhilfe und das Hotelprojekt für wohnungslose Menschen oder unsere Praxisprojekte und unbürokratische Alltagshilfen.

Verwaltungsausgaben

Gemäß § 58 AO wird ein Großteil der Verwaltungsgeschäfte der Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit durch das Diakonische Werk Hamburg wahrgenommen. Ausgenommen hiervon sind Bank- und Buchhaltungskosten.

Spendenergebnis nach Themenfeldern

Hilfe für obdachlose Menschen: 759.038 €

Für den Mitternachtsbus, warmes Mittagessen, Frauen auf der Straße, ärztliche Versorgung, Sozialberatung und vieles mehr

Hilfe bei Not im Alltag: 344.828 €

Für den Ukraine-Hilfsfonds, Telefonseelsorge, Hilfe für Senior*innen und viele weitere Projekte, die Menschen schnell und unbürokratisch helfen

Familien und Kinder in Not: 137.239 €

Für die Projekte Kinder in Trauer, Seelenhalt und MitEuch!, den Diakonie Elternladen und die Stadtteilmütter

Ärzte für Menschen in Not: 98.481 €

Für die ärztliche Versorgung und Behandlung von Menschen ohne Krankenversicherung

Diakonie-Stiftungsverbund

Stiftungen gemeinsam stark für Hamburg

Im Diakonie-Stiftungsverbund MitMenschlichkeit werden rechtlich selbstständige Stiftungen verwaltet, die mit ihren Erträgen und Spenden diakonische Arbeit in Hamburg fördern.
Der Diakonie-Stiftungsverbund MitMenschlichkeit besteht seit 2016. Er entstand aus der Idee, das Stiftungsengagement kleinerer Stiftungen zu bündeln, Synergien zu schaffen und Verwaltungskosten zu sparen.

2022 hat der Verbund mit insgesamt rund 1.145.550 € Projekte gefördert. Was diese Summe besonders macht, ist ihre Zusammensetzung: Neben den Förderungen der großen Stiftungen wie der Diakonie-Stiftung MitMenschlichkeit und der Joseph Beyer-Stiftung waren wieder viele kleine Förderungen dabei. Mit 3.500 Euro unterstützte die Adolph und Malvine Metelmann-Stiftung beispielsweise unbürokratische Alltagshilfen für Menschen in Not, die Pflegediakonie Wilhelmsburg wurde mit 5.000 Euro für Projekte zur Entlastung pflegender Angehöriger durch die Linda Reiher-Stiftung gefördert und 200 Euro gingen von der Ekkehart Franz-Stiftung an die Praxis Andocken.

Übersicht Diakonie-Stiftungsverbund MitMenschlichkeit

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Über uns

Das Stiftungsteam

In unseren Räumlichkeiten in der Königstraße 54 im 4. Stock des Dorothee-Sölle-Hauses sind wir für Sie da!

Lea Krause-Solberg (Geschäftsführerin)
Philipp Kania
Lena Peters
Niclas Rabe 
Helena Radman 
Dirk Ahrens (Vorsitzender des Vorstands)

T 040 30620-261 | spenden@diakonie-hamburg.de
www.mitmenschlichkeit.de
Spendenkonto: Hamburger Sparkasse
IBAN DE76 2005 0550 1230 1432 55

Über die Diakonie-Stiftung

Vorstand:
Landespastor Dirk Ahrens (Vorsitzender)
Stefan Rehm (Stellvertretender Vorsitzender)
Dr. Uta Andrée
Gabriele Brasch
Stefan Deutschmann
Henning Kruse
Dr. Torsten Schweda

Gründungsjahr: 2010

Körperschaftssteuerfreistellungsbescheid des Finanzamtes
Hamburg-Nord für Steuernummer 17/405/03444 vom
14.09.2022, gültig bis 31.12.2025.

Mehr zum Thema Transparenz finden Sie hier.

Jahresbericht 2022, herausgegeben im August 2023