
Liebe Leser*innen,
stellen Sie sich eine Person vor, die in Hamburg auf der Straße lebt. Wen sehen Sie vor sich? Die meisten Menschen stellen sich einen Mann vor. Doch auch viele Frauen sind in Hamburg von Obdachlosigkeit betroffen. Während unserer nächtlichen Touren mit dem Mitternachtsbus stellen wir fest, dass vermehrt auch Frauen auf unsere Hilfe angewiesen sind.
Für Frauen ist das Leben auf der Straße besonders herausfordernd, da sie deutlich häufiger Übergriffe und Gewalt erleben. Wenn Sie mehr über die Situation von obdachlosen Frauen in Hamburg erfahren möchten, dann lesen Sie gern unsere Beilage. Meine Kolleginnen Christin Laudon und Teresa Jakobs berichten darin, warum Straßensozialarbeit so wichtig ist und wie das Projekt „Sperrgebiet“ einen dringend benötigten Schutzraum für Frauen bietet. Begleiten Sie die beiden auch gern bei ihrem Rundgang durch St. Georg und die Innenstadt – weitere Infos finden Sie auf der Rückseite.
Beim Mitternachtsbus stellen uns die Lebensmittelspenden weiterhin vor Herausforderungen. Aufgrund der gestiegenen Kosten schließen Bäckereien früher und kalkulieren knapper, sodass nur wenige Spenden für uns übrigbleiben. Haben wir in der Vergangenheit bei zwei bis drei Bäckereien am Abend Spenden abgeholt, müssen wir jetzt bis zu sechs anfahren – und selbst dann reicht die Menge häufig nicht aus.
Um genügend herzhaftes Essen für alle Gäste zu haben, müssen wir belegte Brötchen dazukaufen – Ihre Spenden machen das möglich!
Ein weiteres wichtiges Projekt ist unsere Praxis MitMenschlichkeit, welche sich ebenfalls wie unser Mitternachtsbus zu 100 % aus Spenden finanziert. Über unsere Praxis bieten ehrenamtliche Ärzt*innen z.B. im Diakonie-Zentrum Sprechstunden für obdachlose Menschen an. Dank Spenden können wir hier Behandlungen und Untersuchungen finanzieren.
Gemeinsam mit Ihnen können wir Hamburg ein Stück menschlicher machen. Für viele unserer Hilfsangebote bekommen wir keine staatliche Unterstützung. Nur dank der Spenden können wir als Diakonie Projekte hier in Hamburg umsetzten. Deshalb meine Bitte: Bleiben Sie an unserer Seite und unterstützen Sie weiterhin Menschen, die in Not sind. Vielen Dank.
Ihre Sonja Norgall